Heft-AboShop
Heft-AboShop

Blumiger Landkreis Osnabrück

Das Projekt "Blumiger Landkreis Osnabrück" hat in der Kategorie "Private Initiativen & Engagement" den #beebetter-Award gewonnen. Rund 1200 ehrenamtliche Helfer wollen bis 2020 einen 35 Kilometer langen Blühwiesenkorridor von Melle bis Hagen a.T.W. anlegen. Dr. Kai Behncke gehört zum Kern der Gruppe und verrät uns, wie es mit dem Projekt weitergehen wird.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

12.11.2019 - 18:31 Uhr

Lesezeit: 4 Min.
Dr. Kai Behncke
Foto: #beebetter

Als Gewinner der Kategorie "Private Initiativen und Engagement" erhält die Initiative "Blumiger Landkreis Osnabrück" ein zweckgebundenes Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Wofür soll es verwendet werden?

Bislang ist das Preisgeld noch nicht eingegangen, wir freuen uns aber schon sehr darauf. Wir werden damit regionales Saatgut für die Fertigstellung des Blühwiesenkorridors von Melle nach Hagen a.T.W. erwerben. Das bislang Erreichte ist hier zu sehen.

Welche Projekte und Ideen sollen als nächstes umgesetzt werden?

Im Wesentlichen geht es darum, im nächsten Jahr den Blühwiesenkorridor zwischen Melle und Hagen a.T.W. fertigzustellen. Nach vier Jahren Arbeit haben wir dann hier im südlichen Landkreis Osnabrück "Großes" geschaffen. Der Korridor ist unseres Wissens nach bundesweit einmalig und wird einer Fülle von Insekten ermöglichen, sich gemeindeübergreifend fortzupflanzen. Für den Erhalt des Genpools, der elementar ist für eine Arterhaltung, ist es wichtig, dass sich Insekten nicht nur auf "Blühinseln" austauschen.
Darüber hinaus legen wir aktuell Streuobstwiesen und Klimaschutzflächen mit Baumarten aus Südeuropa an. Diese Baumarten sind besser an den Klimawandel und an Dürreperioden angepasst.

Ein ganz wichtiges Betätigungsfeld wird auch die Thematik der Gewässerrandstreifen sein, welche im Landkreis Osnabrück in Naturschutzgebieten auf einen Meter begrenzt wurden. Das bedeutet: Im Abstand von einem Meter von Fließgewässern dürfen hier im Landkreis neuerdings in Schutzgebieten Pestizide eingesetzt werden. Ich sehe das als umweltpolitischen Massivskandal an, der auch das Insektensterben stark begünstigen wird. Eine solche Entscheidung macht uns fassungslos und zugleich stinksauer. In Bezug auf diese Entscheidung protestieren wir und haben auch für die Kommunalwahl in zwei Jahren Aktivitäten geplant. Eine ausführliche inhaltliche Beschreibung inklusive Protestpetition haben wir hier angelegt: artensterben-aufhalten.de

Was hat sich seit Ihrer Bewerbung bei #beebetter getan, was hat sich seither verändert?

Wir verzeichnen eine erhöhte Aufmerksamkeit und sehr viel Beifallsbekundungen. Die Auszeichnung hilft uns auf jeden Fall, unsere Ziele für den Arten- und Naturschutz umzusetzen. Der Preis ist ein Ritterschlag und keineswegs selbstverständlich. Wir haben und sehr gefreut und natürlich im kleinen Rahmen auch noch etwas gefeiert.

Was erhoffen Sie sich für Ihr Projekt und für den Bienenschutz in der Zukunft?

Wir erhoffen uns eine gesteigerte Aufmerksamkeit und auch ein gesteigertes Spendenaufkommen für unser Projekt.
Für den Bienenschutz erhoffen wir uns deutlich schärfere Regeln und juristische Vorgaben seitens der Politik. Das Prinzip des "freiwlligen Naturschutzes" hat keinerlei Aussicht auf Erfolg in Bezug auf das Artensterben. Ohne Regeln und Gesetze funktioniert es leider nicht.

Mediterranen Garten gestalten
eine Anzeige mit
OBI Logo

Holen Sie sich Mittelmeer-Feeling in den eigenen Garten!

Urlaub gefällig? Hier finden Sie Tipps, wie Sie einen mediterranen Garten gestalten und sich la Dolce Vita auf die Terrasse holen.

Zum Projekt

Seit Frühjahr 2017 legen freiwillige Helfer im Rahmen der ehrenamtlichen Projekte "Blumiges Melle" und "Blumiger Landkreis Osnabrück" im südlichen Teil des Landkreises Osnabrück Blühwiesen an, schaffen Nisthilfen für Wildbienen und sorgen für eine schonende Blühwiesenmahd durch eine natürliche Beweidung vieler Areale durch Schafe und Ziegen.