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Was gibt es Neues im Burda-Bienengarten?

Trotz Corona summt der Garten vor dem Druckerei-Gebäude am Offenburger Medienpark von Frühjahr bis in den Herbst. Was hat sich in den letzten Monaten im Burda-Bienengarten getan? Antje Sommerkamp, Wildbienen-Expertin bei #beebetter, bringt uns auf den neuesten Stand.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

02.09.2020 - 11:41 Uhr

Lesezeit: 5 Min.
Collage des Burda-Bienengartens in Offenburg

Collage des Burda-Bienengartens in Offenburg

Foto: Sabina Kist für #beebetter
Inhaltsverzeichnis
Was gibt es Neues im Burda-Bienengarten?

Bunte Vielfalt für Wildbienen

Der Bienengarten vor dem Medienpark dient in erster Line als Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten. Doch auch die Mitarbeiter vom Standort Offenburg können sich über die Anlage freuen, sie sozusagen als Naherholungsgebiet in der Mittagspause nutzen und mitten in der Stadt bunte Vielfalt erleben. Zudem dient der Burda-Bienengarten als Lehrgarten für Kindergarten- und Grundschulkinder.

Im Rahmen der Bienenschutz-Initiative #beebetter wurde der rund 3000 Quadratmeter große Bienengarten 2019 von den Garten-Redakteurinnen Antje Sommerkamp, Karina Nennstiel und Kornelia Friedenauer geplant. Gestaltet und bepflanzt wurde das Gelände von der Garten- und Landschaftsbau-Firma Simon. Rund 2000 Stauden, 15 Blütengehölze und Beerensträucher und etwa 60 bienenfreundliche Rosen sorgen für eine blühende Vielfalt rund ums Jahr. Insgesamt gedeihen im Garten an die 100 verschiedene Arten. Zu den wichtigen Futterquellen im Bienengarten zählen zum Beispiel Glockenblumen, Woll-Ziest, Malve oder Natternkopf. Auch zahlreiche bienenfreundliche Kräuter wie Thymian oder Salbei sind zu finden.Neben dem vielfältigen Pflanzenangebot, sorgen Nistmöglichkeiten für die erfolgreiche Ansiedlung verschiedener Wildbienenarten. So stehen für den Bienennachwuchs unter anderem zahlreiche Holzblöcke mit vorgefertigten Brutgängen, vegetationsfreie Bodenflächen und eigens angelegte Sand-Hochbeete zur Verfügung.

Entwicklungen

Seit der feierlichen Eröffnung des Bienengartens am Weltbienentag, am 20. Mai 2019, hat sich einiges getan. "Die Stauden sind prächtig gewachsen, die anfänglichen Lücken nach der Pflanzung haben sich geschlossen und die Beete sind eine einzige Bienenweide mit Blüten von Frühjahr bis Herbst", berichtet Redakteurin, Biologin und Bienenexpertin Antje Sommerkamp.

Im Herbst des Vorjahres wurden über 1500 Blumenzwiebeln gesetzt, die bereits seit Februar für ein Blütenangebot sorgen. Die im letzten Jahr ausgesäte Blumenwiese war auch in diesem Jahr ein wertvoller Bienen-Magnet. Auch mit der Entwicklung des Rosenbeetes ist die Gartenexpertin zufrieden. Die bienenfreundlichen Rosen blühen seit Ende Mai in voller Pracht und sind eine vielbesuchte Futterquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten. Die Nisthilfen, die bereits im Frühjahr 2019 angebracht und in diesem Jahr um weitere ergänzt wurden, nehmen die Wildbienen gut an. Zudem gab es eine unerwartete Entwicklung in einer Lehmgrube, die man ursprünglich als natürliche Trinkstelle in einem der Beete angelegt hatte: "Im Frühjahr war die Lehmgrube ausgetrocknet, deshalb konnten sich hier bodennistende Arten ansiedeln und Brutkammern bauen", erzählt Antje Sommerkamp erfreut.

Die Lehmgrube wurde ursprünglich als Trinkmöglichkeit angelegt, doch in diesem Sommer nutzen bodennistende Wildbienenarten die Fläche als Brutplatz

Die Lehmgrube wurde ursprünglich als Trinkmöglichkeit angelegt, doch in diesem Sommer nutzen bodennistende Wildbienenarten die Fläche als Brutplatz

Foto: Sabina Kist für #beebetter

Der Bienengarten ist inzwischen also eine Oase für Honigbienen und unterschiedlichste Wildbienen-Arten. Neben dem vielfältigen Pflanzenangebot, sorgen Nistmöglichkeiten für die dauerhafte Ansiedlung zahlreicher Wildbienenarten mit unterschiedlichen Ansprüchen an Nahrung und Lebensraum. Ein gelungenes Bienenschutzprojekt und ein voller Erfolg!

Blumen wiese im Bienengarten

Ein Ausschnitt von der Blühwiese des Burda-Bienengartens

Foto: Sabina Kist für #beebetter

Aktuelles

"Im Garten und auch in der neu angelegten großen Blumenwiese hinter dem Medienpark werden fortlaufend Nisthilfen ergänzt. Die mehrjährigen Blütenstauden können bald schon geteilt und vermehrt werden, und schön wäre auch eine weitere Lehmgrube an anderer Stelle", sagt Antje Sommerkamp. In naher Zukunft sollen Sitzbänke aufgestellt werden, die es Mitarbeitern und Gartenbesuchern ermöglichen, länger in der Bienenoase zu verweilen.

In diesem Jahr wurde der Bienengarten vor allem von den tierischen Gartenbewohnern genutzt, da Corona-bedingt keine Führungen stattfanden. Außerdem haben die Mitarbeiter am Standort Offenburg größtenteils im Home Office gearbeitet. Jetzt im September steht der Garten in voller Blüte und die friedfertigen Blütenbesucher lassen sich aus nächster Nähe beobachten.

Blumen wiese im Bienengarten

Ein Meer aus bienenfreundlichen Stauden und Sträuchern im Offenburger Bienengarten

Foto: Sabina Kist für #beebetter

Highlights im Bienengarten

  • Rosenbeet mit Bienenrosen
  • Kräuterspirale mit bienenfreundlichen Kräutern
  • Staudenbeete mit verschiedenen Bienenpflanzen und Wandelpfad
  • Staudenbeet mit Lehmgrube als Trinkstelle bzw. Nistplatz
  • Kiesbett mit trockenheitsliebenden Wildstauden und Bienenmagneten wie Natternkopf und Witwenblume
  • Blumenwiese mit heimischen Wildblumen
  • Gehölzreihe mit blühfreudigen Sträuchern wie Holunder, Weide und Faulbaum
  • Verschiedenartige Nisthilfen
  • Infotafeln mit Pflanzenbeschreibungen und Wissenswertem rund um das Leben der Wildbienen