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Fidibus e.V. - Bienen im Kindergarten

Die "Fidis" aus Bremen haben den #beebetter-Award in der Kategorie "Jugend & Bildung" gewonnen. Zusammen haben die Mitglieder des Elternverein "Fidibus e.V.", angehörige Familien und Kinder eine Kindergartenimkerei gegründet und einen kunterbunten bienenfreundlichen Garten angelegt. Armelle Mai-Thesing begleitet die Gruppe im naturpädagogischen Bereich, kümmert sich um das Projekt, die Finanzierungen und die Öffentlichkeitsarbeit. Sie erzählt uns, wie es mit den Bienen im Kindergarten weitergeht.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

13.11.2019 - 09:51 Uhr

Lesezeit: 7 Min.
Armelle Mai-Thesing
Foto: #beebetter

Als Gewinner der Kategorie "Jugend und Bildung" erhalten die Fidis ein zweckgebundenes Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro und einen Bienenkoffer im Wert von über 700 €. Steht bereits fest, wofür das Preisgeld verwendet werden soll?

Das Geld werden wir für die Weiterführung unserer Arbeit mit dem Bienenprojekt nutzen. Aktuell pflanzen wir Frühblüher auf der Parzelle und auf dem Außengelände. Wir möchten mit den Kindern eine Frühblüherspirale gestalten, im Vorgarten unseres Bauwagens können wir nun zwei Zaubernüsse pflanzen. Einen Teil des Geldes werden wir in Gartengeräte für die Kinder investieren, im nächsten Jahr möchten wir die Kräuterspirale mit Ziegelsteinen erneuern. Unser Insektenhotel ist noch ausbaufähig auch hierfür nutzen wir das Preisgeld. Auch die Renovierung der Hochbeete wird natürlich etwas kosten. Aber was uns beruhigt ist, dass wir im nächsten Jahr Pflanzen erwerben können, sowohl auf der Parzelle als auch im Fidigarten vor Ort. 

Wie sollen das Außengelände und die Parzelle für Wild- und Honigbienen im kommenden Jahr noch bienenfreundlicher gestaltet werden?

Wir freuen uns auf das Frühjahr. Die Frühblüher, die wir nun groß angelegt auspflanzen können, bieten den Bienen im Frühjahr die ersten Nahrungsquellen an, ebenso Pflanzen wie die Zaubernüsse. Unsere Kräuterspirale wird aufgewertet und neu angelegt. Auf der Parzelle soll ein Teebeet errichtet werden. Die Kindergartenimkerei wird im Frühjahr um eine Bienenkugel erweitert. Aktuell hat uns unser Vermieter einen Wunsch erfüllt und einen Teil des Gartens am Kindergarten, der bisher "tot" war mit bienen- und schmetterlingsfreundlichen Stauden und Gehölzen bepflanzt.

Was hat sich seit der Bewerbung bei #beebetter getan, was hat sich seither auf dem Gelände oder im Kindergarten verändert?

Auf dem Außengelände der Kita wurde mit dem Bau eines Insektenhotels begonnen, unser Vermieter hat wie gesagt einen Teil des Gartens bienenfreundlich gestaltet. Außerdem haben wir viel geerntet, was wir mit den Kindern naschen und zubereiten können. Unseren Vorgarten haben wir im Herbst umgestaltet und zahlreiche Fetthennen und Frühblüher ausgepflanzt. Wir vermerken ein großes Interesse an unserem Kindergarten von Familien, die zukünftig ihre Kinder anmelden wollen.

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Welche Ideen gibt es derzeit noch für den Bienenkindergarten?

Vernetzen mit anderen Institutionen, Kindergärten, Schulen. Im nächsten Jahr wird der Imker mit den Kindern an einer sogenannten Bienenkugel arbeiten. Wir wollen das Thema zudem weiter ausweiten und unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit weiter verknüpfen. Uns ist es wichtig, die Notwendigkeit des Umweltschutzes und die Umweltbildung bereits bei kleinen Menschen nach außen zu tragen. Der Wunsch ist es, über unsere Arbeit mit den Kindern und den Bienen als Multiplikator aufzutreten, um wach zu rütteln und zu zeigen, dass man nie zu klein ist - als Elternverein und als Kind - um nach vorne zu gucken, etwas zu bewegen und anzupacken. Auch als Weckruf an die Politik, dass unsere Kleinen die Großen von morgen sein werden und wir eine große Verantwortung tragen, die Welt für diese Kinder lebenswert zu gestalten.

Haben Sie den #beebetter-Award zusammen mit den anderen Fidis nochmal ordentlich gefeiert?

Die Menschen aus dem Umfeld unseres Kindergartens haben über die #beebetter-Auszeichnung gestaunt, sich gefreut und und motiviert nach vorne geguckt. Am 22. November findet bei uns der öffentliche Honigmarkt statt. Dafür haben die Kinder haben fleißig gebastelt, aus der Ernte Pflaumensaft, Marmelade, Hustensirup und vieles mehr zubereitet. Aus dem Wachs wurden Bienenwachstücher hergestellt, Weihnachtsbaumanhänger ausgestochen, Kerzen gegossen. Außerdem haben die Kinder Samen von Pflanzen wie Ringelblume, Sonnenblume und Kapuzinerkresse abgeernet und werden diese Fidibienenweide in bunt bemalten Tüten anbieten, damit im nächsten Jahr noch mehr bunte Ecken für die Bienen in den Gärten entstehen. Und dann gibt es natürlich auch unser heiß begehrten Fidibienenhonig. Alle Spenden und Erlöse fließen wieder direkt in das Projekt. An diesem Tag werden wir gemeinsam feiern und zusätzlich offiziell als Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Konnten Sie am #beebetter-Abend neue Kontakte mit anderen Bienenhelfern knüpfen?

Ja, wir sind im engeren Austausch mit den Organisatoren von Deutschland summt. Gleichzeitig haben wir Nummern mit den anderen Preisträgern ausgetauscht und Pläne geschmiedet.

Haben sich dadurch Ideen für mögliche Kooperationen oder neue Bienenprojekte ergeben?

Wir möchten gerne gemeinsam " Bremen summt" etablieren. Leider fehlt uns hierfür das passende Kleingeld. Als kleiner Elternverein sind wir froh, dass wir überhaupt ein so außergewöhnliches Projekt in unserer Einrichtung umsetzen können - und das in Zeiten klammer Kassen im Bildungsbereich. Wir könnten aber andere weiter anstecken mitzusummen. "Bremen summt" wäre einfach klasse, um den Bienenschwarm größer werden zu lassen. Vielleicht ist der #beebetter-Award ein Schlüssel für noch verschlossene Türen, um diesen Traum wahr werden zu lassen...

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Foto: Fidibus e.V.
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Unsere Kinder gehen so natürlich mit Tieren und Pflanzen um, sind behutsam und fasziniert von den Wundern der Natur. Diese Faszination, diesen Forschergeist, diese Freude möchten wir aufgreifen, bewahren und manifestieren. Die Kinder und ihre Zukunft sollten mehr in den Fokus rücken. Die Biene und deren Bedrohung ist ein absolutes Warnsignal für uns Große, endlich zu handeln! 

Zum Projekt

Hinter dem Projekt "Bienen im Kindergarten" steckt ein Kindergarten in Bremen mit einer eigenen kleinen Imkerei und einem kunterbunten Bienengarten mit Hochbeeten, Kräuterspirale, Beerenecken, Obstbäumen und Bienenweide. Die selbst hergestellte Produkte aus der Kindergartenimkerei und die Ernte aus dem Garten verkauft die Gruppe als Multiplikator im Rahmen ihrer Kindergartenfirma, um u.a. skeptische Nachbarn davon zu überzeugen, wie wichtig die Bienen für uns Menschen sind.