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Wildbiene des Jahres 2019: Blauschillernde Sandbiene

Die Blauschillernde Sandbiene, auch Senf-Blauschillersandbiene genannt, ist zur Wildbiene des Jahres 2019 gekürt worden. Warum wurde gerade diese flinke Wildbiene ausgewählt und wie erkennt man die Art?

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

22.01.2019 - 19:24 Uhr

Lesezeit: 3 Min.
Senf-Blauschillersandbiene

Senf-Blauschillersandbiene

Foto: Arbeitskreises Wildbienen-Kataster/Ronald Burger
Inhaltsverzeichnis
Wildbiene des Jahres 2019: Blauschillernde Sandbiene

Durch die Wahl zur Wildbiene des Jahres möchte der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster auf die Lebensweise und die Bedrohungslage der nützlichen Tiere aufmerksam machen. Außerdem soll sie dazu anregen, beim nächsten Spaziergang die Augen aufzuhalten und die Wildbiene in ihrem Lebensraum zu erkennen, um so mehr Kenntnisse über ihr Vorkommen zu erlangen.

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Steckbrief

Die Blauschillernde Sandbiene (Andrena agilissima) wird auch Senf-Blauschillersandbiene. Dieser Namen rührt von ihrer Vorliebe für die gelben Senfblüten. Ihrer rasanten Flugweise hat die Wildbiene den wissenschaftlichen Beiname agilissima zu verdanken, der übersetzt sehr schnell oder auch sehr eifrig und geschäftig bedeutet. Die Wildbiene liebt es warm und trocken und ist überwiegend in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen zu finden. In jüngerer Zeit sieht man sie zudem häufiger im norddeutschen Tiefland. Obwohl sie weit verbreitet ist, kommt sie relativ selten vor und wird auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten als „gefährdet“ bis „stark gefährdet“ eingestuft.

Merkmale

  • auffällig blaumetallisch schimmernder Körper
  • schwarzblauer Schimmer auf dunklen Flügeln und Hinterleib
  • weiße Behaarung an Kopf, Brust, Hinterbeinen und an der Hinterleibsspitze
  • Körpergröße von 13 bis 15 mm
  • Männchen und Weibchen sind fast gleich groß, Männchen etwas schlanker
  • ab Mai bis Anfang Juli unterwegs
  • überwintern als vollentwickeltes Insekt (Imago)

Lebensraum

  • kommt aufgrund ihrer Nahrungsansprüche nahezu ausschließlich in Ackerbaugebieten vor
  • strukturreiche Agrarlandschaft
  • Sand-, Lehm- und Kiesgruben
  • trockene Mager- und Fettwiesen
  • blütenreiche Wegränder
  • Waldsäume
  • Flussufer

Nistplätze

  • selbstgegrabene Hohlräume in der Erde
  • meist an schütter bewachsenen Bodenstellen
  • füllen Hohlräume mit Pollenvorrat für Eiergelege
  • meist in Kolonien von 30 bis 100 Weibchen
  • mehrere Weibchen einer Generation benutzen einen gemeinsamen Eingang (kommunale Nistweise)
  • alte Nistgänge werden wiederverwendet

Nahrungsquelle

  • nehmen Entfernungen von bis zu 1 Kilometer auf sich
  • spezialisiert auf Kreuzblütler (oligolektisch)
  • bevorzugen Ackersenf und Raps
  • alternativ:
    • Weiß-Senf
    • Ölrettich
    • Leindotter
    • Winterkresse
    • Echtes Barbarakraut
    • Hederich

Besonderheiten

  • dank ihrer Vorliebe für gelbe Blüten und dem schwarzblauen Glanz ist diese Sandbiene gut zu bestimmen
  • insbesondere die Männchen sind rasante Flieger, worauf sich der wissenschaftliche Name „agilissima“ bezieht